(Text, Bilder und Grafiken von Henning Wiekhorst - August 2020 / Überarbeitet: Februar 2024)
Kleine Fotoschule 2: Inhalt
- Vorwort
- Der richtige Griff
- Sicherer Stand
- Atemtechnik
- Perspektive und Motivausschnitt
- Bildkomposition
- Action und Mitzieher
- Explosionstechnik
Zur Kleinen Fotoschule Teil 1 - Kameras und Objektive
Vorwort:
Diese Kleine Fotoschule 2 widmet sich dem Machen von Fotos.
Im folgenden finden Sie einige, hoffentlich hilfreiche Anregungen, Techniken und Tipps mit vielen Beispiel-Bildern.
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Der richtige Griff:
Gute Fotos zu machen beginnt damit, wie Sie ihre Kamera halten.
Um Verwackelungen möglichst zu vermeiden, ist es wichtig die Kamera fest und sicher im Griff zu haben. Die rechte Hand umfasst den Gehäusegriff, wobei der Zeigefinger auf dem Auslöser ruht. Die linke Hand gehört unter das Objektiv und trägt das Gewicht. Haben Sie die linke Hand am Kameragehäuse, ähnlich wie die rechte Hand, dann ist die Chance des Verwackelns hoch und Sie werden ggf. auch schnell ermüden.
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Sicherer Stand:
Um ein Foto aus der gewünschten Perspektive zu machen, werden Sie ggf. auf etwas hinauf klettern, sich hinknien oder -legen. Egal wie, achten Sie zum einen des guten Fotos willens, zum anderen für Ihre eigene Sicherheit darauf, sich mit einem „sicheren Stand“ zu positionieren.
Der Stand darf Sie nicht damit beschäftigen z.B. Ihr Gleichgewicht zu halten. Sie müssen immer so sicher stehen, liegen, knien, sitzen …, dass Sie sich ablenkungsfrei auf die Aufnahme des Fotos konzentrieren können.
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Atemtechnik:
Es mag Situationen geben, bei denen Sie aufgrund einer kritisch langen Verschlusszeit eigentlich ein Stativ bräuchten, dieses aber nicht zur Hand haben. - Sie müssen freihändig fotografieren!
Um das Verwackeln der Aufnahme zu verhindern mag ein wenig Atemtechnik helfen. Atmen Sie tief ein und halten dann die Luft an - so als ob Sie beim Schwimmen tauchen wollten.
In den ersten ein oder zwei Sekunden werden Sie fast „wackelfrei“ sein. Drücken Sie in dieser Phase den Auslöser! - Versuchen Sie es einmal!
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Perspektive und Motiv-Ausschnitt
Die Wahl des Blickwinkels auf das Motiv, also die Betrachtungsperspektive, macht oft schon den Unterschied zwischen einem „Aller-Welt-Foto“ und einem besonderen Bild aus.
Die meisten Foto schießenden Menschen nehmen ihre Bilder aus dem Stand und damit in Kopfhöhe auf. Das Internet ist voll mit solchen Bildern und das gilt z.B. für fast alle touristischen Motive dieser Welt. Machen sie sich doch einmal Gedanken darüber hiervon abzuweichen! Knien oder legen Sie sich z.B. einmal hin und schießen Sie ein wenig von unten nach oben. Nehmen Sie eine etwas seitliche Position zum Motiv ein, wie auch immer, geben sie sich Mühe interessante und unübliche Perspektiven zu finden.
Viele Menschen wollen ein Motiv in seiner Gesamtheit festhalten. Machen Sie ihre Bilder ein wenig geheimnisvoll und damit spannender, in dem Sie etwas hinein zoomen und nur einen Teilausschnitt fotografieren. Dieser sollte schon so gewählt sein, dass man noch erkennen kann, worum es sich handelt.
Lassen Sie sich gerne von den folgenden Beispielen inspirieren:
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Bildkomposition:
Wenn Sie gerade erst in die Fotografie einsteigen, ist es wahrscheinlich, dass ihr Gefühl für Bildkompositionen, oder sagen wir einmal, ihr fotografisches Auge noch trainiert werden will.
Oftmals wird ihr Bild spannender und lebhafter, wenn Sie ihr Hauptmotiv nicht genau mittig, sondern außerhalb der Mitte platzieren. Fragen Sie sich zudem, ob wirklich das komplette Motiv im Bild sein muss, oder ob Sie ein wenig „abschneiden“ können, wie in den folgenden Porträts:
Nützlich ist die Drittel-Regel (Rule of Thirds).
Teilen Sie gedanklich das Bild im Sucher in drei gleiche Teile, horizontal, als auch vertikal. So entstehen neun Felder. Orientieren Sie daran. Die zwei Windmühlen-Fotos zeigen wie:
Während die erste Windmühle am Bildzentrum ausgerichtet ist, nimmt im zweiten Bild der Himmel 2/3 der Bildhöhe ein und die hohe Windmühle ist überwiegend ins rechte Drittel (vertikal) gerückt. Obwohl an dieser Mühle links noch ein Haus steht, versprüht dieses Bild dennoch mehr Weite und Tiefe als das erste Foto.
Wie sehr ein, nach der „Drittel-Regel“ aussermittig platziertes Motiv ein Gefühl der Action vermitteln kann, lässt sich gut an dem Motorradfahrer-Bild erkennen:
Die Einbeziehung sogenannter Störer oder das „Framing“ (Einrahmen) des Motivs kann ein Foto vergleichsweise interessanter machen. Störer sind Objekte, die im Vordergrund des eigentlichen Motivs ins Bild, vermeintlich störend hineinragen. Ärgern sie sich nicht darüber, sondern überlegen Sie, wie diese ggf. genutzt werden können. Bei folgendem Bild eines Pagodentempels im Pekinger Sommerpalast ist z.B. der Baum der Störer. Wäre dieser nicht mit einbezogen, hätte das Bild eine viel langweiligere Atmosphäre:
Tipp: Wenn z.B. Büsche und Sträucher den Blick auf ihr Motiv verstellen, nutzen Sie diese zur Einrahmung, zum Framing:
Kann der Betrachter eines Landschaftsfotos in diesem gedanklich spazieren gehen, so gibt dieses dem Bild immer eine besondere Note:
Das Arbeiten mit den klassischen und einfachsten, perspektivischen Fluchten führt zu interessanten Fotos von Landschaften in denen sich anscheinend kein lohnenswertes Motiv findet. - Aber, sehen Sie selbst:
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Action und Mitzieher:
Gerade im Action-Bereich ist die genaue Beobachtung und „das Einfühlen“ in das Geschehen sowie eine schnell reagierende Kamera wichtig. Versuchen Sie Situationen vorherzusehen. Momente, die Sie im Sucher sehen, werden Sie in der Regel kaum noch fotografieren können, die sind vorbei! - Nicht immer, aber meistens! - Am besten arbeiten Sie mit Tele-Objektiven, mittlerer Blende und möglichst schneller Verschlusszeit.
Letztlich verlangt vor allem die Action-Fotografie eine schnelle Auffassungsgabe und Entschiedenheit hinsichtlich der Wahl von Perspektive und Bildkomposition. Hier gilt: Übung macht den Meister! - Trauen Sie sich! Bevor Sie zweifeln, ob Sie ein Bild schiessen sollen oder nicht, machen Sie es einfach! - Sie können es später immer noch löschen.
Damit Sie aufgrund häufiger Objektiv-Wechsel nicht unnötig Motiv-Szenen verpassen, empfehlen sich Tele-Zoom-Objektive mit Brennweitenbereichen wie etwa 70-200 mm oder 100-400 mm.
Die Wahl der Belichtungszeit ist eine wichtige Stellgröße. Entscheidet diese doch ob ein Moment kristallklar und statisch im Bild eingefroren wird, oder ob das Foto durch gewollte Bewegungsunschärfe deren Action lebendig darstellt.
Anstatt „scharfe“ Aufnahmen zu machen, versuchen Sie es einmal mit längeren Verschlusszeiten:
Es geht auch umgekehrt! In dem Sie aus einiger Entfernung ein Tele-Objektiv mit dem sich bewegenden Motiv bei etwas längerer Belichtung mitziehen, verwischt der Hintergrund. Solche „Mitzieher“ vermitteln ein Gefühl der Geschwindigkeit des Motivs:
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Explosionstechnik:
Diese Technik ist gut geeignet um Aufnahmen rein statischer Motive ein wenig Action einzuhauchen. Stellen Sie eine lange Verschlusszeit ein und benutzen Sie ein Zoom-Objektiv. Es ist vorteilhaft, wenn die Kamera auf einem Stativ sitzt.
Gehen Sie auf die längste Brennweite und fokussieren Sie das Motiv. Drücken Sie den Auslöser und zoomen Sie gleichmäßig bei geöffnetem Verschluss heraus, also auf die kürzeste Brennweite des Objektivs.
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